Wenn man einen Kriminalroman schreiben möchte – oder eine andere fiktionale Geschichte – stellt sich sehr schnell die Frage nach der Zeit. Einerseits natürlich nach der Zeit, die man selbst zum Schreiben zur Verfügung hat, aber fast noch elementarer: In welcher Zeit soll die Geschichte spielen?
Im letzten Blogbeitrag habe ich es schon angedeutet: Für mich als Geschichtsdilettierendem war von vorneherein klar, dass die Story irgendeinen historischen Bezug haben muss. Und es war auch klar, dass sie in der Vergangenheit spielen würde.
Ich habe relativ schnell gemerkt, dass mein Geschichtswissen – vor allem das über den Alltag der Menschen – zwar für kurze Reminiszenzen und Prologe gut genug ist, aber doch nicht ganz ausreicht, um den Roman im Mittelalter, Fin de Siècle oder in der Nachkriegszeit spielen zu lassen.
Geschichtliche Authentizität ist mir sehr wichtig und ich finde nichts schlimmer, als einfach den aktuellen Zeitgeist in historische Gewänder zu kleiden.
Die Leute damals haben eben nicht nur andere Klamotten gehabt, sondern auch anders gedacht. Sie hatten andere Ziele, andere Alltagsprobleme, Sorgen und Träume als die Menschen heute. Das wird einem deutlich, wenn man z. B. die Romane von Conan Doyle oder Dumas liest und sie mit heutigen Interpretationen vergleicht.
Damit aus meinem Krimi am Ende kein pseudohistorischer Murks wird, wie man ihn viel zu oft findet, habe ich mir eine Zeit ausgesucht, die ich selbst noch erlebt habe: die guten alten 80er!
Ehrlich gesagt hört mein Trivialwissen über Dinge wie Musik, Fußball, Fernsehserien usw. in der Tat irgendwo Mitte der 90er auf. Insofern kenne ich mich da sogar besser aus als im Hier und Jetzt.
Und so landen wir in einem Jahrzehnt, in dem der Eiserne Vorhang noch steht und Helmut Kohl Dauerbundeskanzler ist. Die Mode ist ein bisschen speziell, wer am Puls der Zeit lebt, trägt Schulterpolster, knallige Farben und voluminöse Frisuren. Punk prägt die Musik und das Lebensgefühl der jungen Generation.
Und mittendrin treffen drei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander und klären einen Mordfall auf …
Willkommen in den 80ern!
Lieber Leo,
ich habe kürzlich deinen newsletter abonniert und bin schon ganz neugierig. Wenn du nur ansatzweise den Roman in einer so locker-flockigen Weise schreibst wie deinen Blog, verspricht es ein amüsanter Roman zu sein auf den ich mich schon freue. Ich selber befasse mich ebenfalls mit dem Schreiben (bisher Kurzgeschichten) und habe vor einiger Zeit angefangen, einen Roman zu schreiben. Dein Tipp, jedem zu erzählen, dass ich einen Roman schreibe, um dabei zu bleiben, hat bei mir aber nicht ganz so viel Energie aufgebracht wie erhofft. Doch das kann nur besser werden, da ich bald mehr Zeit haben werde. Aber zurück zu dir. Ich drücke dir die Daumen, dass dein Roman viele Leser*innen erreicht. Sag Bescheid wenn er käuflich zu erwerben ist….ich bin auf jeden Fall dabei, denn ich liebe Kriminalromane und die 80ziger Jahre sind mir gut in Erinnerung. Weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Schreiben!
Herzliche Grüße aus Bremen
Sabine
Liebe Sabine,
du hast den ersten Kommentar auf der Website hinterlassen, vielen Dank für deine freundlichen Worte! Der Krimi wird vrsl. Ende Juni erscheinen (per Newsletter bleibst du auf alle Fälle auf dem Laufenden) und ich hoffe natürlich, dass du ihn genauso amüsant findest wie den Blog. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf Leserückmeldungen.
Ich wünsche dir für dein Schreibprojekte viel Energie und gute Ideen!
Herzliche Grüße
Leo